Freitag, 2. Dezember 2016

The Hunt - Die Jagd: Auf Leben und Tod (2015)

http://www.imdb.com/title/tt5167198/

Der ewige Wettstreit zwischen Jäger und Gejagten bietet seit jeher die dramatischsten Szenen in der Natur. Selten ist das Ergebnis des Aufeinandertreffens schon von vornherein klar. Für beide Seiten geht es um Leben und Tod. Diese Doku-Serie enthüllt die außergewöhnlichsten und spektakulärsten Strategien der Jäger und ihrer Beute, so wie sie noch nie gezeigt wurden. Von Wustenlöwen, die den Schutz des Küstennebels zum Angriff auf Oryxantilopen nutzen, über Orcas, die mit Teamwork und Echoortung im offenen Meer ihre Beute aufspüren, bis zum Kraken, der an Land geht, um in Gezeitentümpeln gefangene Fische zu erreichen. "Die Jagd: Auf Leben und Tod" zeigt mit der neuesten Kamerafechnik im Kino-Stil den spannendsten Wettbewerb in der Natur. Mittendrin und hautnah dabei, kombiniert diese Doku-Serie die epischen Landschaften von "Planet Erde" mit noch nie gesehenen Nahaufnahmen der unglaublichen Verhaltensweisen der Tiere.

http://www.imdb.com/title/tt5175440/
1. Die große Jagd (The Hardest Challenge)
Der ewige Wettstreit zwischen Jäger und Gejagten bietet seit jeher die dramatischsten Szenen in der Natur. "Die große Jagd" aus der Serie "Auf Leben und Tod" vom "Planet Erde"-Produzenten Alastair Fothergill enthüllt die außergewöhnlichsten Strategien der Jäger, um Beute zu machen- vom Leoparden, der seine ganze List aufbringen muss, um sich am helllichten Tag an Impalas anzuschleichen, bis zu Wildhunden, deren Taktik darin besteht, ihre Beute im Rudel über lange Distanzen bis zur Erschöpfung zu hetzen; von Nilkrokodilen, den geduldigsten aller Jägern, bis zu Schwertwalen, die es durch Teamwork und Intelligenz sogar mit Buckelwalen aufnehmen können. Doch selbst mit solchen ausgefeilten Techniken, ist der Ausgang jeder einzelnen Jagd längst nicht entschieden. Erstaunlicherweise sind die Jäger in den meisten Fällen erfolglos. - 10/10

http://www.imdb.com/title/tt5182826/
2. Die Arktis (In The Grip Of The Seasons (Arctic))
Die zweite Folge aus der Serie "Auf Leben und Tod" vom "Planet Erde"-Produzenten Alastair Fothergill dringt in die Arktis vor. Kein Ort unseres Planeten verändert sich über die Jahreszeiten mehr und stellt Jäger wie Polarfuchs, Eisbär und Polarwolf vor größere Herausforderungen. Nicht nur das Wetter ändert sich, sondern auch der gesamte Lebensraum: Die Jäger müssen daher ständig ihre Strategien anpassen. Eisbären pirschen sich Unterwasser an ihre Beute an und Polarwölfe müssen Schneehasen, den Meistern im Hakenschlagen, mit voll Speed auf den Fersen bleiben Jeder einzelne Jäger muss die Zeiten des Überflusses nutzen, um die des Mangels zu überstehen. - 9,5/10

http://www.imdb.com/title/tt5182830/
3. Der Wald (Hide And Seek (Forests))
Die dritte Folge aus der Serie "Auf Leben und Tod" vom "Planet Erde"-Produzenten Alastair Fothergill dringt in den Wald vor und zeigt das über Jahrtausende perfektionierte Versteckspiel zwischen Jägern und Gejagten. Wälder bedecken ein Drittel aller Kontinente und in ihnen verborgen, leben mehr als die Hälfte aller Tierarten. Hautnah erleben wir die Strategien von Tigern, Harpyien, Schimpansen, Treiberameisen und anderen Jägern und wie sie sich den Herausforderungen stellen, die das Jagen im Wald mit sich bringt. Eine enge, verwirrende und dreidimensionale Welt, eine Welt in der allein das Finden von Beute extrem mühsam ist. Doch der Gewinn des großen Versteckspiels ist für die Raubtiere jede Mühe wert. - 10/10

http://www.imdb.com/title/tt5220732/
4. Das Meer (Hunger At Sea (Oceans))
Die vierte Folge aus der Serie "Auf Leben und Tod" vom "Planet Erde"-Produzenten Alastair Fothergill begibt sich in die endlosen Weiten der Ozeane. Das offene Meer ist eine gewaltige Wildnis, die mehr als 70% der Oberfläche unseres Planeten bedeckt. Doch der Großteil davon ist eine Wasserwüste, in der es nur wenig Nahrung gibt. Das Leben konzentriert sich an nur wenigen Stellen, wie aber findet man solche Hotspots? Raubtiere sind ständig mit dem Suchen und der Verfolgung ihrer Beute beschäftigt. Gerade weil die Jagd im Ozean so schwierig ist, haben sich dort einige der bemerkenswertesten Jäger der Welt entwickelt. Das Filmteam begleitet Blauwale, Haie, Seelöwen, Fregattvögel, Delfine und Albatrosse und enthüllt erstaunliche Strategien, die sie nutzen, um in den Weltmeeren Beute zu machen. - 9,5/10

http://www.imdb.com/title/tt5239668/
5. Die Savanne (Nowhere To Hide (Plains))
"Die Savanne" aus der Serie "Auf Leben und Tod" vom "Planet Erde"-Produzenten Alastair Fothergill, enthüllt die Jagdstrategien in Graslandschaften und Wüsten, wo weder Jäger noch Gejagte eine Chance haben, sich zu verstecken. Die Hälfte der Kontinente ist von Wüste oder Grasland bedeckt. In diesen ungeschützten Lebensräumen ist es ein Leichtes für Geparden, Weißkopfseeadler und Löwen ihre Beute zu entdecken. Doch das beruht auf Gegenseitigkeit: auch die Beutetiere können die Gefahr frühzeitig erkennen. Ausdauer, Geschwindigkeit und Cleverness führen zumindest bei mancher Jagd zum Erfolg. „Die Savanne“ zeigt die Strategien von Jägern und Gejagten, wenn man quasi auf dem Präsentierteller sitzt. - 10/10

http://www.imdb.com/title/tt5254370/
6. Die Küste (Race Against Time (Coasts))
Der sechste Teil der Serie "Auf Leben und Tod" vom "Planet Erde"-Produzenten Alastair Fothergill, zeigt die Küste, eine Welt im ständigen Wandel. Dieser Grenzbereich zwischen Wasser und Land bietet vielfältige Jagdmöglichkeiten, jedoch sind diese oft zeitlich sehr begrenzt. Chancen bleiben nicht lange bestehen. Für die Jäger ein immerwährender Wettlauf gegen die Zeit. An der Küste treffen Jäger der Lüfte, des Landes und des Wassers aufeinander wie sonst in keinem anderen Lebensraum der Erde. Hier scheint die Welt Kopf zu stehen: Delfine, die die schützenden Gewässer verlassen, um zu jagen, laufende Oktopusse und fischende Wölfe. Dazu kommen erfinderische Affen- wahre Feinschmecker- und die größte Versammlung hungriger Buckelwale, die zum Jagen an die Küste Neufundlands kommen. Für sie alle ist das richtige Timing entscheidend. - 9,5/10

http://www.imdb.com/title/tt5254396/
7. Retter der Raubtiere (Living With Predators (Conservation))
In "Retter der Raubtiere", dem siebten Teil der Serie "Auf Leben und Tod", vom
"Planet Erde"-Produzenten Alastair Fothergill, erleben wir die Welt der Raubtiere durch die Augen von Forschern, die an vorderster Front für den Schutz der großen Jäger kämpfen und erfahren viel über den uralten Konflikt zwischen Mensch und Natur. Geschichten voller Dramatik, aber auch voller Hoffnung, dass sich die Situation von Löwen, Tigern, Eisbären, Blauwalen und vielen anderen Raubtieren verbessern lässt, wenn wir bereit sind, diese faszinierenden Tiere zu schützen und lernen mit ihnen zu leben. - 9/10

http://www.imdb.com/title/tt6112604/
8. Special/Making-of: Das Abenteuer (Special: On The Hunt)
"Das Abenteuer" erzählt von der Reise des Filmteams der spektakulären Serie
Auf Leben und Tod, einer Filmreihe vom Planet Erde Produzenten Alastair Fothergill. Drei Jahre hat das Team die eindrucksvollsten Raubtiere der Welt gefilmt. Die Herausforderung war, die Strategien, mit denen Raubtiere wie Wildhunde, Blauwale, Polarwölfe und Tiger jagen mit neuester Technik zu zeigen, wie nie zuvor. Um das zu erreichen, wurden die Kameramänner selbst zu Jägern. Wochenlang warteten sie auf den ultimativen Schuss, die perfekte Sequenz; erduldeten die Hitze der Savannen Afrikas und die Kälte der Arktis, kämpften sich durch das Dickicht des südamerikanischen Dschungels und verloren sich in den Tiefen der Ozeane. "Das Abenteuer" zeigt die Herausforderungen und Hindernisse, die Erfolge aber auch die Pannen, die die Filmcrew auf ihrer Suche nach den charismatischsten Jägern unseres Planeten erlebt hat. - 8/10

Natürlich hat eine Dokumentation namens "Die Jagd" einen inhaltlichen Fokus. Allerdings ist dieser klar auf das Motto des Überlebens in der Wildnis ausgerichtet und das mag sicher nicht jeder. Die Aufgabe, dass Zusammenspiel aus Leben und Tod darzustellen, sowie dabei auf alle Beteiligten einzugehen und die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Forschung kundzutun funktioniert aber nahezu perfekt. Es klappt, da bisher selten gezeigte Bilder mit von der Partie sind. Und hier sind teils wirklich tolle Aufnahmen an Bord, am beeindruckendsten sind jedoch die Super-Slow-Mo's von Großkatzen. Faszinierende Situationen fing man technisch hochwertig ein und konnte sie durch die Informationsvermittlung weiter aufwerten. "Die Jagd" begeistert somit vor allem jene unter uns, die sich das Jagdverhalten und den Überlebenskampf der Tiere ansehen wollen. Unfaire Kämpfe und der sichtbare Überlebenswillen sind Elemente, die eben in der Natur vorkommen und die Grundlage unseres Systems sind. Hier sinnvoll aufbereitet und technisch einwandfrei wiedergegeben auf einer Laufzeit von run 392 Minuten, also sieben Sendungen zu je etwas über eine Stunde Laufzeit. Absolut und unbedingt sehenswert.

9,5/10

Samstag, 17. September 2016

Wild Brazil: Land Of Fire And Flood - Wildes Brasilien: Land aus Feuer und Wasser (2014)

http://www.imdb.com/title/tt3615538/

Brasilien ist ein Land der Superlative. Es nimmt knapp die Hälfte der Fläche Südamerikas ein und ist damit das größte Land der südlichen Hemisphäre. Der Amazonas gilt als wasserreichster Fluss der Erde und durchzieht eines der weltweit größten Urwaldgebiete. In keinem Land gibt es so viele Tierarten wie in Brasilien. Und das, obwohl das Leben hier für viele Tiere alles andere als einfach ist. In manchen Teilen des Landes sind in der Regenzeit ganze Landstriche überflutet. Andere Regionen werden von extremen Dürren heimgesucht. Die 3-teilige BBC Earth-Doku "Wildes Brasilien" gibt einen tiefen und unvergesslichen Einblick in die Naturschönheiten eines pulsierenden Landes und erkundet den Lebensraum einer Vielzahl von außergewöhnlichen Tieren. Diese Serie versteht es, durch Brasiliens atemberaubende Wildnis und dramatisch schönen Landschaften den Zuschauer zu verzaubern.

http://www.imdb.com/title/tt3721472/

1. Gefährliches Paradies (A Dangerous World)
Brasilien ist ein Land der Superlative. Es nimmt knapp die Hälfte der Fläche Südamerikas ein und ist damit das größte Land der südlichen Hemisphäre. Der Amazonas gilt als wasserreichster Fluss der Erde und durchzieht eines der weltweit größten Urwaldgebiete. In keinem Land gibt es so viele Tiere wie in Brasilien. Und das, obwohl das Leben hier für viele Tiere alles andere als einfach ist. In manchen Teilen des Landes sind in der Regenzeit ganze Landstriche überflutet. Andere Regionen werden von extremen Dürren heimgesucht.
Unter solchen Bedingungen ist es wichtig, genau zu planen. Junge sollten beispielsweise genau dann zur Welt kommen, wenn genügend Nahrung vorhanden ist. Zudem muss genügend Zeit bleiben, um die Jungen auf die bevorstehenden Wetterextreme vorzubereiten. Ob Kapuzineräffchen, Riesenotter oder Nasenbären - alle Tierkinder müssen lernen, diese besonderen Herausforderungen zu meistern. Jedes Tierkind steht vor anderen Aufgaben. Kapuzineräffchen benutzen die unterschiedlichsten Werkzeuge, um Futter zu suchen. Nur Schimpansen beherrschen das noch besser. Für die Jungtiere heißt das: üben, üben, üben. Nasenbärenkinder verlassen erstmals den schützenden Wald, um auf weiten Grasflächen, den Vazantes, nach Nahrung zu suchen. Doch wer von den Nachbarn, die sich auf den Wiesen tummeln, ist Freund und wer ist Feind? In den Gewässern des Pantanal haben die wasserscheuen Riesenotterbabys zunächst überhaupt keine Lust zu schwimmen. Doch die Eltern sind unerbittlich. Wer kein Meister im Schwimmen wird, ist zur Regenzeit den Strömungen nicht gewachsen, wird beim Fischfang versagen und kann seinen Feinden nicht entkommen. Denn die lauern überall: Kaimane, Jaguare, Raubvögel. Die erste Folge begleitet drei Tierfamilien mit ihren Jungtieren in den ersten, wichtigen, vom Lernen geprägten Wochen im Wettlauf gegen die Zeit. - 9/10 

http://www.imdb.com/title/tt3722620/
2. Im Bann des Monsun (Facing The Flood)
Brasilien ist ein Land der Superlative. Es nimmt knapp die Hälfte der Fläche Südamerikas ein und ist damit das größte Land der südlichen Hemisphäre. Der Amazonas gilt als wasserreichster Fluss der Erde und durchzieht eines der weltweit größten Urwaldgebiete. In keinem Land gibt es so viele Tiere wie in Brasilien. Und das, obwohl das Leben hier für viele Tiere alles andere als einfach ist. In der Regenzeit zum Beispiel sind riesige Landstriche komplett überflutet. Im Cerrado, dem Grasland, kündigt ein fast mystisch wirkendes Spektakel den Wetterwechsel an. Riesige Termitenhügel sind übersät mit leuchtenden Glühwürmchen, die mit grünlichem Schimmer ihre Beute anlocken. Nur wenige Tage später ist es dann soweit: der jährliche Monsun trägt in Form von Wolken mehr Wassermassen mit sich als der Amazonas zu Land transportiert. Entladen sich diese Wolken, stehen Jagdgründe urplötzlich unter Wasser. Und ehemals ruhige Gewässer werden zu reißenden Strömen. Die jungen Otter im Pantanal haben inzwischen Schwimmen gelernt. Und sie wissen, wie wichtig der Familienverband für das Überleben ist. Wenn es um Futter geht, verlassen sie sich immer noch auf die Eltern. Und betteln. Doch ohne Erfolg. Der Nachwuchs soll jetzt lernen selbst zu jagen. Auch die Kapuzineräffchen haben begriffen, dass sie nur in der Gruppe existieren können. Aber dazu müssen sie dauerhaft ins Rudel aufgenommen werden. Gar nicht so einfach. Hartnäckigkeit ist gefragt. Und die Nasenbären lernen auf immer enger werdenden Terrain, wer spielen und wer einem die Beute stehlen will. Die Regenzeit fordert jedes Tier auf eine andere Weise. Wie der tierische Nachwuchs die Herausforderungen der Regenzeit meistert, erzählt die zweite Folge der Trilogie über die Wildnis Brasiliens.
- 8/10 
 

http://www.imdb.com/title/tt3722634/
3. Wenn die Erde brennt (Enduring The Drought)
Brasilien ist ein Land der Superlative. Es nimmt knapp die Hälfte der Fläche Südamerikas ein und ist damit das größte Land der südlichen Hemisphäre. Der Amazonas gilt als wasserreichster Fluss der Erde und durchzieht eines der weltweit größten Urwaldgebiete. In keinem Land gibt es so viele Tiere wie in Brasilien. Und das, obwohl das Leben hier für viele Tiere alles andere als einfach ist. Manche Regionen werden von extremen Dürren heimgesucht. Wer nicht gelernt hat, solche Situationen zu meistern, ist zwangsläufig verloren. Bei allen drei Tierfamilien, die in "Wildes Brasilien" die Hauptrolle spielen, sind die Jungen jetzt aus dem Gröbsten raus. Sie können selbst für ihr Futter sorgen. Sie haben gelernt sich in ihrer Umwelt zu behaupten und haben einen festen Platz in ihrer Gemeinschaft gefunden. Gerade rechtzeitig, denn in der Trockenzeit ist es am schwersten Nahrung zu finden. Keine idealen Bedingungen. Und dennoch ist es Zeit, an die nächste Generation zu denken. Der Jaguar im Pantanal hat das größte Problem. Sein Revier ist riesig und er musskilometerlange Streifzüge auf sich nehmen, um überhaupt ein Weibchen zu finden. Ob es dann auch paarungsbereit ist, steht auf einem anderen Blatt. Bei den Kapuzineraffen von Piaui ist es umgekehrt: die Weibchen suchen sich ihren Partner. Und der soll natürlich möglichst Rudelführer sein. Wer sich je gefragt hat, ob im Tierreich auch geflirtet wird, bekommt beim Beobachten der Kapuzinerweibchen so einiges geboten. In den Vazantes wiederum müssen die Nasenbären erst mal beweisen, wer der Stärkste ist. Und nur der Sieger bekommt – vielleicht – eine Chance sich fortzupflanzen. All dieses Werben geschieht inmitten einer Zeit, in der ein zweifacher Kampf ums Überleben beginnt. Wasser und Futter sind knapp oder nur unter Gefahren zu beschaffen sind. Auf der Suche nach Wasser rücken auch Feinde immer näher. Das Land trocknet aus. Und oft genug kommt es zu Bränden. Häufig an über hundert Stellen gleichzeitig, jeden Tag. Niemand kann vorhersagen, wann und wo sie ausbrechen. Wer die Brände überlebt, hat Probleme Nahrung zu finden. Wieder einmal geht es darum, den Herausforderungen der Natur zu trotzen. Davon erzählt der letzte Teil des Dreiteilers über Brasilien. - 8,5/10

Samstag, 3. September 2016

Wild Japan - Wildes Japan (2015)

http://www.imdb.com/title/tt4791174/

Das japanische Klima ermöglicht schneebedeckte Berge in einem Teil des Landes und subtropische Wärme in einem anderen. Diese Besonderheit bietet Lebensraum für eine Vielzahl unterschiedlicher Tierarten, die in dieser Doku-Serie vorgestellt werden. Die japanischen Inseln beherbergen eine erstaunliche Tierwelt - von der winterlichen Wildnis im Norden bis zum subtropischen Süden. Die dreiteilige BBC Earth-Serie erkundet die spektakuläre "wilde Seite" der japanischen Inselwelt. Japan ist für seine bevölkerungsreichen, modernen Städte bekannt. Aber abseits der Metropolen sind überraschend vielfältige und fast unberührte Naturlandschaften mit einer beeindruckenden Tierwelt erhalten geblieben. Es gibt sehr unterschiedliche Klimazonen, vulkanisches Hochgebirge und Inselwelten, die vom subtropischen Pazifik geprägt sind.

http://www.imdb.com/title/tt4857090/
1. Honshu (Honshu)
Die japanische Inselkette erstreckt sich über 3000 Kilometer. In der Mitte liegt die größte Insel Honshu mit einem der größten städtischen Ballungszentren der Welt: In der Metropolregion Tokio leben über 37 Millionen Menschen. Alljährlich feiern die Bewohner hier das „Kirschblütenfest“. Für wenige Tage bietet sich dann mitten in der Stadt ein überwältigendes Naturschauspiel. Abseits der Megacity gibt es auf der Insel viel zu entdecken - von den vulkanischen Gebirgslandschaften im Norden bis zur rauen Küste. Dichte Besiedlung und beeindruckende Naturschönheit – auf Honshu ist das kein Widerspruch. Auf der größten Insel Japans leben im Dunstkreis der Hauptstadt Tokio über 100 Millionen Menschen. Trotzdem gibt es zwischen vulkanischem Bergland und rauen Küsten unberührte Wildnis. Doch immer wieder kreuzen sich die Wege von Mensch und Tier – wie an den heißen Quellen, wo die Japanmakaken, eine Affen-Art, genauso gern Baden wie menschliche Touristen... - 8,5/10

http://www.imdb.com/title/tt4857096/
2. Der Südwesten (The Southwest Islands)
Im Süden Japans erstreckt sich eine 1200 Kilometer lange Kette kleiner Inseln bis an die Grenze der Tropen. Je weiter südlich, desto exotischer ist die Landschaft und die Tierwelt. Die Reise beginnt auf der Insel Yakushima. Dort gibt es - wie auf einigen anderen Inseln Japans - Japanmakaken und Sika-Hirsche. Japans Inseln liegen in einer der geologisch instabilsten Regionen der Welt mit zahlreichen Vulkanen. Der aktivste ist Sakurajima, der seit 60 Jahren regelmäßig Asche spuckt. Dennoch wohnen in seiner unmittelbarer Nähe über 500.000 Menschen. Im äußersten Süden von Japan erstreckt sich eine Inselkette bis an die Grenze der Tropen. Hier regieren Naturgewalten das Leben – der raue Ozean, aktive Vulkane und alljährlich wiederkehrende Taifune. Die abgeschiedenen Inseln beherbergen einzigartige Tierarten und rätselhafte Lebensformen. Auf der Insel Yakushima beispielsweise leben Affen und Hirsche aus noch unerforschten Gründen eng zusammen – so eng, dass die Affenjungen ihre Nachbarn sogar als Reittiere nutzen dürfen. - 8/10

http://www.imdb.com/title/tt4857086/
3. Hokkaido (Hokkaido)
Im Norden liegt Japans zweitgrößte und „wildeste“ Insel. Das Leben auf Hokkaido ist geprägt durch Extreme: Der Sommer ist kurz, der Herbst von überwältigender Schönheit und der lange Winter stellt alle Bewohner auf eine harte Probe. Die Landschaft und Tierwelt der Shiretoko-Halbinsel im äußersten Nordosten erinnert an Sibirien, mit dem die Insel bis vor zwölftausend Jahren noch verbunden war. Im Herbst warten die Braunbären auf das Eintreffen der Pazifischen Lachse, um sich Fettreserven für die lange Winterruhe anzufressen. Die Insel Hokkaido ist ein Lebensraum der Gegensätze: Das Wetter schwankt extrem – von arktisch kalten Wintern bis zu mediterranen Sommern. Eine riesige Herausforderung für das Leben auf der nördlichsten Insel Japans! Dennoch gibt es hier viele besondere Tierarten, z. B. den Braunbären. Wenn die Wanderung der Lachse bevorsteht, sammeln sich die Pelzträger an den besten Fangstellen. Doch dort wartet Konkurrenz: Auch menschliche Lachsfischer haben es auf den fetten Fang abgesehen.

Der ostasiatische Staat Japan umfasst 6852 Inseln und liegt im Pazifik. Dort leben im Schnitt 127.000.000 Menschen, die Hauptstadt in Tokio. Das Erste, was den Menschen zu Japan meist einfällt, sind neben Geishas sicherlich auch die Luftverschmutzung und die dichte Bebauung der Menschen. Lange Zeit galt Japan nach den USA als zweitgrößte Wirtschaftsmacht. Daher sollte man meinen, dass man dort – von der vielleicht abgesehen – nicht viele Pflanzen und schon gar keine Tiere dort existieren können. Aber der Gedanke ist falsch. Denn in Japan gibt es außerhalb der Metropolen viel Flora und Fauna, die jedoch die meisten Besucher des Staates nicht zu Gesicht bekommen. Neben den unterschiedlichen Klimazonen sind auf den Inseln auch verschiedene vulkanische Hochgebirge vorhanden. Die BBC Dokumentation "Wildes Japan – Land der tausend Inseln" besteht aus drei Episoden, die zusammen eine Laufzeit von 148 Minuten haben. So kann man sich auf eine Reise nach Honshu, Hokkaido und weiter in den Südwesten begeben. So bekommen die Zuschauer hier wunderschöne Aufnahmen von Tieren und Pflanzen zu sehen, was man von Japan nicht erwartet hätte. Ungewöhnlich ist die weibliche Erzählstimme, wurden doch bisher Dokumentationen fast ausschließlich von Männern gesprochen. Das bringt ganz frischen Wind ins Genre und Michelle Dockery macht einen den Herren ebenbürtigen Job. Wer Dokumentationen mag, kann hier keinen Fehler machen.

8,5/10

Freitag, 2. September 2016

Superfish - Schwertfisch und Marlin: Sprinter der Ozeane (2008)

http://www.imdb.com/title/tt1227047/

Schwertfische gehören zu den grössten, schnellsten und gefährlichsten Fische der Weltmeere. Ihr Markenzeichen sind Rückenflossen die so gross wie Segel sind, und verlängerte Schnauzen, die an gefährliche Speere erinnern. Ihre silbern glänzenden, muskulösen Körper sind geschaffen für die Jagd und weite Wanderungen durch die Ozeane. Einige von ihnen sind Giganten - werden bis zu 5 Meter lang und über 400 Kilo schwer. Der offene Ozean ist ihr Lebensraum, sie dort zu finden, gleicht der Suche einer Stecknadel im Heuhaufen. Vielleicht wissen wir genau deshalb immer noch so wenig über das Leben der imposanten Marline, Schwert- und Segelfische.

Atemberaubende Bilder von einer extrem bedrohten Tierart – gefilmt von Emmy Award-Gewinner Rick Rosenthal ("Planet Erde") – produziert von der BBC mit der Unterstützung von Sir David Attenborough. Emmy Award-Gewinner Rick Rosenthal ("Planet Erde") hat das Unmögliche möglich gemacht und ist den vom Aussterben bedrohten Jägern mit seiner Kamera bis in die entlegensten Winkel der Ozeane gefolgt. Seine Reise führte ihn zu unterseeischen Canyons nach Costa Rica, an die Küste von Peru, in die Gewässer von Florida und auch in die lichtdurchfluteten tropischen Riffe des Great Barrier Reefs in Australien! Entstanden sind dabei sensationelle Aufnahmen von einer Tierart, die kaum einer kennt.

"Superfish" ist eine kurze, aber einprägsame Dokumentation über Fische, den kaum jemand kennt: den Schwertfisch und Marlin. Dass ausgerechnet diese in bisherigen Natur-Dokus immer nur am Rande behandelt wurden, überrascht eigentlich, denn schliesslich gehören diese Fischarten zu den faszinierendsten Lebewesen im Meer. Allein das Aussehen ist einzigartig, wobei die bis zu 400kg schweren Knochenfische mit ihren übergrossen Speerschnauzen Erinnerungen an Lebewesen aus der Märchenwelt wach werden lassen - und damit die Fantasie von Autoren wie Ernest Hemingway beflügelten der in seinem Roman "Der alte Mann und das Meer" einem Schwertfisch eine wichtige Rolle zukommen liess. Der bekannte Tierfilmer Rick Rosenthal, dessen frühere Arbeiten in diversen BBC-Natur-Dokus wie z.B. "Deep Blue" oder "Das Wunder Leben" zu sehen waren, nimmt dies als Anlass, sich erstmal etwas ausgiebiger mit der Fischart auseinanderzusetzen und hat in mehrjähriger Arbeit, die ihn rund um den Globus reisen ließ, eine Reihe von faszinierenden Beobachtungen auf Zelluloid gebannt die den wenig erforschten Fisch in einem neuen Licht zeigen. Mit tollen Bildern, die sich aber ein wenig von der üblichen Qualität der BBC nach unten abweichen. Hingegen ist der Erzähler toll und vermittelt logisch und einprägsam Informationen zu den Bildern.

Zugegeben: Übermässig viele neue wissenschaftliche Fakten kann auch Rosenthal nicht zusammentragen, dafür zeigt er in eindrücklichen Bildern die Verhaltens- und Jagdweise von Schwertfisch bzw. Segelfisch oder Marlin und zeigt zudem auf, wie die Art von der kommerziellen Fischerei und der Sport-Fischerei bedroht wird - wobei es traurig stimmt, dass die in der Vergangenheit häufiger anzutreffenden 400kg-Prachtexemplare nahezu ausgerottet wurden. Was mittlerweile nicht mehr überrascht, ist, dass immer und immer wieder der Mensch für das Verschwinden von Spezies verantwortlich ist. Schwertfische, die gerade wegen ihrer gefährlichen Speerspitze noch heute bei Sportfischern als besondere Trophäe gelten, sind von Überfischung und anderen Umweltsünden genauso bedroht wie alle anderen Meerestiere - und Rosenthal nimmt das zum Anlass, auf diese in unprätentiösen Bildern aufmerksam zu machen. Überfischung, Ausbeutung, Gier und Sport sind die schlimmsten Faktoren, die zum Verschwinden von immer mehr und mehr Arten führen. Bis es irgendwann zu spät sein wird und wir diese Tier nur noch im Film zu sehen bekommen. Dass der Film zuweilen etwas in die Länge gezogen wirkt, ist nicht allzu überraschend, denn viele Naturfilme die sich mit nur einer einzigen Tierart beschäftigen, haben dieses Problem - dementsprechend kann man über solche Mankos auch gerne hinwegsehen.

Damit wirkt die Dokumentation zwar anprangernd, dies darf sie aber auch gern sein. "Superfish" ist faszinierend, informativ und mit 50 Minuten nicht zu lang oder zu kurz für diese Dokumentation. Inhaltliche Schwächen werden mit spannenden Aufnahmen von riesigen Schwertfisch-Schwärmen bei der Jagd und genauso faszinierenden Bildern von winzigen Schwertfisch-Babys ausgeglichen - und machen "Superfish" zu einer sehenswerten Dokumentation.

8/10

Sonntag, 26. Juni 2016

Shark - Die Welt der Haie (2015)

http://www.imdb.com/title/tt4706496/

Sie sind die erfolgreichste Gruppe von Räubern in der Erdgeschichte. Sie haben die Dinosaurier überlebt, und die Ozeane sind ihr Revier: Haie, die größten Jäger der Weltmeere. Vom Grönlandhai, der unter dem arktischen Eis lebt, über den Epaulettenhai, der auf dem Meeresgrund laufen kann, bis zum legendären Weißen Hai - in einer atemberaubenden Bildsprache zeigen die BBC-Naturfilmer Unterwasseraufnahmen, die man so noch nie gesehen hat. und portraitieren eindrucksvoll die faszinierenden Verhaltensweisen von über 30 verschiedenen Haiarten und Rochen. Dabei entdecken sie auch die verborgene Seite der Haie mit ihren komplexen Balzritualen, dem komplizierten sozialen Leben und der Aufzucht ihrer Jungen.

http://www.imdb.com/title/tt4865784/
1. Meister der Jagd (Ocean Hunters)
In der ersten Folge geht es um die große Anpassungsfähigkeit der Haie, aufgrund derer diese Fische so erfolgreiche Räuber werden konnten. Der Grönlandhai verdankt ein Überleben in den eisigen Wassern der Arktis seinem außerordentlichen Geruchssinn. Grönlandhaie leben 1.000 Meter unter der Meeresoberfläche. In dieser lichtlosen Tiefe gibt es kaum Nahrung. Doch der Grönlandhai frisst Aas jeder Art, auch mal ein totes Rentier oder einen ertrunkenen Eisbären.Kleine Schwarzspitzenhaie verbünden sich an der Südspitze Afrikas zu Hunderten, um ganze Fischschwärme einzukreisen. Wohl nirgendwo auf der Welt versammeln sich mehr Haie, um gemeinsam auf die Jagd zu gehen. In großen Schwärmen ziehen zig Millionen Sardellen bei ihrer jährlichen Wanderung die Küste entlang. Im Schwarm können die winzigen und flinken Fische einen einzigen Hai leicht ausmanövrieren. Doch die Kleinen Schwarzspitzenhaie arbeiten zusammen, sie sind geradezu Meister der Teamarbeit.Der Fransenteppichhai, der in den Gewässern östlich von Indonesien, der Heimat des artenreichsten Korallenriffs der Welt, lebt, ist wiederum Meister in Sachen Tarnung. Wie kein anderer Hai ist er an die Jagd aus dem Hinterhalt angepasst. Die Fransen an seinem Maul sehen wie Korallenäste aus und lassen seine Umrisse mit dem Hintergrund verschmelzen.Die Weißspitzen-Riffhaie können dank eines speziell ausgeprägten Sinnesorgans, das auf Elektrizität reagiert, auch in völliger Dunkelheit jagen. Diese Haie können selbst wenige Millionstel Volt spüren – dies entspricht dem elektrischen Feld des Herzschlags eines verängstigten Fisches. Den Höhepunkt bildet eine Szene, die an die wilde Südküste Afrikas führt, in der ein tonnenschwerer Weißer Hai mit unglaublicher Geschwindigkeit Seebären jagt. Gefilmt wurde die Sequenz in spektakulären Zeitlupen-Bildern, die unter Wasser und von der Luft aus gedreht wurden – immer gefährlich nah an dem Raubtier. Sieht man diese Bilder, verwundert es nicht, dass der Weiße Hai der berühmteste und berüchtigtste aller Haie ist. - 9/10

http://www.imdb.com/title/tt4865792/
2. Geheimnisvolles Leben (Social Hunters)
Die zweite Folge beschäftigt sich mit anderen typischen Verhaltensmerkmalen von Haien und ihren Verwandten. Haie zeigen ein komplexes Sozialverhalten, haben komplizierte Balzrituale, erstaunliche Aufzuchtmethoden und ein außergewöhnliches Orientierungsvermögen. Sie unterhalten Beziehungen zu äußerst seltsamen Partnern – sogar zum Menschen.Manche Haie sind Einzelgänger und streifen jahrelang allein durch die Weltmeere. Doch irgendwann ist für jeden Hai die Zeit reif, sich zu paaren. Bogenstirn-Hammerhaie sind unterwegs zu einer kleinen Insel im Pazifik. Dort wollen sie einen Partner finden. Diese Hammerhai-Art weist wohl das eleganteste Balzverhalten aller Haie auf: Die Haie formieren sich zu einer Art Unterwasser-Menuett – die Männchen außen, die Weibchen in der Mitte.Einmal jährlich versammeln sich in den nächtlichen Gewässern vor der Küste des mexikanischen Baja California Tausende von Mobula-Rochen, um sich wie die Hammerhaie zu paaren. Dazu vollführen sie meterhohe Sprünge über dem Wasser. Es springen vor allem Männchen, die damit ihre Stärke demonstrieren.Auf den Bahamas lassen Zitronenhaie ihren Nachwuchs nach der Geburt beinahe wie in Brutkästen in den seichten Mangrovenwäldern zurück. Ins Dickicht der Wurzeln können Räuber den kleinen Haien nicht folgen. In den Lichtungen der Mangrovenwälder befindet sich die Kinderstube der Haie, wo sie ihre ersten sieben Lebensjahre ohne erwachsene Haie verbringen.Am Beispiel der Grauen Riffhaie zeigt sich, wie wichtig es ist, dass Haie ein gesundes Gebiss haben, um auf die Jagd zu gehen. Deshalb lassen sie sich ihre Zähne auf außergewöhnliche Weise von Nahrungsresten und Parasiten befreien: Der mutige Putzerlippfisch ist wohl der einzige Fisch, der in ein Haimaul schwimmen und dies lebend wieder verlassen kann. Da sie ihnen wichtige Dienste leisten, tun die Haie ihren kleinen Pflegern kein Leid an. - 8,5/10

http://www.imdb.com/title/tt4865802/
3. Erstaunliche Erkenntnisse (Beneath The Surface)
Wissenschaftler kommen Haien derzeit näher als je zuvor, und ihre Forschungsarbeiten stehen an einem Wendepunkt. Die Forscher entschlüsseln unter anderem das Geheimnis ihrer Haut, um Profischwimmer schneller zu machen oder tödliche Krankheiten zu heilen. So haben sie Kameras erfunden, um Haie zu filmen, die aufgrund ihrer Biofluoreszenz im Dunkeln leuchten. Draußen vor der Küste Kaliforniens haben Wissenschaftler einen solchen Hai entdeckt, dessen außergewöhnliche Haut hilfreich im Kampf gegen einige der schlimmsten Krankheiten des 21. Jahrhunderts wie Krebs oder Alzheimer sein könnte. Denn die Chemikalie, die die Haihaut leuchten lässt, könnte helfen, krankhaft veränderte Zellen aufzuspüren.Auf den Bahamas studieren Wissenschaftler einen Hai, der sein Gehör meisterhaft einsetzt: Der Weißspitzen-Hochseehai lebt weit draußen im Ozean; eine besonders schwierige Umgebung für einen Hai, denn in dieser weiten, blauen Wüste sind Beutetiere selten und deshalb schwer zu finden. Dr. Demian Chapman glaubt, dass diese Haie ihr Gehör und ihren Verstand zum Überleben nutzen. Die Wissenschaftler zeigen nicht nur die scharfen Sinne der Haie auf, sondern auch ihre Intelligenz und ihr komplexes Sozialleben. Um Haie besser verstehen zu können, müssen die Wissenschaftler Zeit mit ihnen verbringen. Sie kennenzulernen, ist alles andere als einfach. Außerdem ist fast ein Viertel aller Haiarten vom Aussterben bedroht. Pro Jahr werden schätzungsweise hundert Millionen Haie getötet. Diese Folge ist den Forschern gewidmet, die sich dafür engagieren, das Leben der Haie kennenzulernen und so einen Beitrag zur Arterhaltung zu leisten. Ihre spannenden Expeditionen und Experimente zeigen die vielen Gesichter des Hais: furchteinflößender Räuber, intelligentes Wesen, fürsorgliches Muttertier und Wächter der Meere. Der Hai ist ebenso komplex wie die Rolle, die er im Ökosystem der Ozeane spielt. Es ist eine Art, die es zu schützen und zu erhalten gilt – auch im Interesse des Menschen. - 9/10

Zwei Jahre lang bereiste ein internationales Team von Kameraleuten die Weltmeere, um Haie zu filmen. Dabei gelangen ihnen spektakuläre Aufnahmen, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat. Es war das weltweit ehrgeizigste Filmprojekt über Haie, auch weil die Tiere für Naturfilmer wohl am schwierigsten zu filmen sind. Die Dokumentation wirft einen Blick hinter die Kulissen der Dreharbeiten und zeigt, wie die Dokumentationsreihe entstanden ist. Das Kamerateam kam diesen grandiosen Raubtieren oft auf Tuchfühlung nahe, manchmal nur bis auf 60 Zentimeter Abstand. "Man sieht, wie sein Auge sich bewegt und dich anblickt, während du neben dem Hai her schwimmst.", erzählt Morne Hardenberg, einer der Kameramänner. Die Tierfilmer müssen besonders gut trainiert sein, um sich in der Arktis bei Tauchgängen unter Eis oder in den Tropen ins Wasser wagen und die Haie aus nächster Nähe filmen zu können. "Im Fernsehen siehst du meist nur fünf Prozent vom Körper der Haie.", erklärt Tierfilmer Andy Casagrande. "Immer in Zeitlupe und meistens Bisse in Köder. Es ist sehr selten, dass der Zuschauer Weiße Haie tatsächlich bei der Jagd zu sehen bekommt." Da Weiße Haie aus dem Hinterhalt angreifen, hat Andy Casagrande einen Rückspiegel an seiner Kamera angebracht.Die Dokumentation begleitet die sieben unerschrockenen Filmemacher auf ihrer Suche nach eindrucksvollen Bildern, zeigt sie aber auch bei der Vorbereitung und Planung ihrer Drehs, ohne die solch außergewöhnliche Aufnahmen nicht gelingen können. Insgesamt reiste das Filmteam zwei Jahre um die Welt, legte dabei 470.000 Kilometer zurück und verbrachte 2.600 Stunden zum Filmen unter Wasser.

Mittwoch, 25. Mai 2016

America's National Parks - Amerikas Naturwunder (2015)

www.imdb.com/title/tt4622802/
Von den Everglades im Südosten, über den ältesten Nationalpark Yellowstone und den Grand Canyon bis nach Alaska. Über drei Jahre haben die Dreharbeiten an dieser bisher aufwändigsten deutschen Naturfilm-Reihe über die schönsten Nationalparks der USA gedauert. Die besten Tierfilmer Deutschlands sowie internationale Spezialisten für extreme Zeitlupenaufnahmen, bewegte Zeitraffer und hochstabilisierte Flugaufnahmen waren an der Entstehung dieser acht Dokumentationen beteiligt. So entstanden atemberaubende Szenen, dramatische Tiergeschichten und ein einzigartiger Überblick über Naturräume, die unterschiedlicher nicht sein können, von der Arktis bis in die Subtropen, von der Wüste bis in die Regenwälder am Pazifik.

1. Grand Canyon
Das Colorado Plateau und die Schlucht, die der gleichnamige Fluss mit seiner Wasserkraft erschaffen hat, sind extrem unterschiedliche Lebensräume: Die Hochplateaus, die den Canyon umgeben, sind flach und bilden ein Mosaik aus Wäldern, Steppen und Wiesen. Hörnchen, Wapitis, Maultierhirsche und selbst der Puma kommen hier vor. Nicht selten grasen Bisons auf den Wiesen im Norden des Canyons. Auch Gabelböcke, die schnellsten landlebenden Säugetiere Amerikas, und Präriehunde gibt es hier. In alten, ungenutzten Bauen der Nager, ziehen Kanincheneulen ihre Küken groß. Sie brüten als einzige Eulenart der Welt unter der Erde. Die meisten der fünf Millionen Besucher, die Jahr für Jahr in den Nationalpark kommen, genießen die spektakuläre Aussicht vom Südrand der Megaschlucht, der über 2.100 Meter hoch liegt. Gleich nebenan, im Holz abgestorbener Kiefern, legen Eichelspechte ihre Vorratskammern an: Sie haben Hunderte selbstgezimmerter Löcher mit Eicheln gefüllt, um so über den Winter zu kommen. Zwischen dem Hochplateau und dem Colorado tief unten liegen die kargen, unzugänglichen Steilhänge. Sie sind der Lebensraum der Wüsten-Dickhornschafe. 30 Kilometer Luftlinie sind es an der breitesten Stelle von der Nordseite des Grand Canyons bis zu seiner Südseite. Für einen der seltensten Vögel der Welt, den Kalifornischen Kondor, ist das keine Entfernung. Mit einer Spannweite von gut drei Metern überwindet er die Strecke in wenigen Minuten. Dass man Kondore in den USA heute noch beobachten kann, ist einem aufwendigen Rettungsprojekt zu verdanken. Zu Beginn der 80er Jahre gab es gerade noch 22 der majestätischen Vögel. Um sie vor dem Aussterben zu retten, wurden die letzten eingefangen und in der Obhut der Menschen vermehrt. Heute kreisen wieder mehr als 400 Kondore über dem Westen der USA, davon etwa 100 über dem Grand Canyon.

2. Yellowstone
Die Winter im Yellowstone-Nationalpark sind hart und bitterkalt. Selbst für die gut isolierten Bisons, die wieder zu Tausenden über die weiten Ebenen ziehen, eine harte Zeit. Die massigen Tiere graben sich mit ihren gewaltigen Köpfen tief in den Schnee, um an das spärlich verbliebene Gras zu gelangen. Neben dem Bison hat auch ein anderes Tier seinen Platz in der Natur zurückerobert: der Wolf. Auch er ist gut an den Winter angepasst und versucht sein Glück bei der Jagd auf Wapitis. Während viele Tiere im Winter ihre Energie sparen, kommen die Geysire und heißen Quellen des Parks nie zur Ruhe. Vielen Tieren bieten sie im tiefsten Winter eine willkommene Möglichkeit zum Aufwärmen. Die extremen Temperaturunterschiede führen zu faszinierenden Lichtspielen und Wassertropfen verwandeln sich in Diamanten oder kleinen Sternschnuppen. Der Frühling erweckt den Park zu neuem Leben. Junge Schwarzbären verlassen zum ersten Mal in ihrem Leben das Winterquartier, in dem sie geboren wurden. Eine junge Pumamutter teilt die Beute mit ihrem Nachwuchs. Der Frühling birgt aber auch Gefahren. Das Schmelzwasser verwandelt die Flüsse in reißende Ströme, die für junge Bisonkälber zu einer harten Bewährungsprobe werden. Wenn der Herbst das Laub in alle nur erdenklichen Farben taucht, beginnt die Brunftzeit der Bisonbullen. Atemberaubende Zeitlupenaufnahmen zeigen die eindrucksvollen Tiere bei ihren faszinierenden Kämpfen.

http://www.imdb.com/title/tt5489278/
3. Everglades
Die Everglades, die größte subtropische Wildnis der USA, bietet einen Lebensraum für eine Vielzahl an unterschiedlichen Arten. Die Dokumentation begleitet das Schicksal eines Alligatorweibchens, das ihr Leben und die Aufzucht ihres Nachwuchses in den Everglades meistert. Sie hat sich in einem Alligatorloch inmitten einer Zypressensenke eingerichtet. Seit Generationen wird diese Oase von Alligatoren bewohnt und bietet gerade in der Trockenzeit ein Überangebot an Nahrung. Wenn die Dürre allerdings ihren Höhepunkt erreicht, ist das Weibchen gezwungen die austrocknende Senke zu verlassen, um nach Wasser zu suchen. In den wenigen noch verbliebenen Tümpeln sind die Fische eine leichte Beute. Daher nutzt auch der Waldstorch die Trockenzeit für die Aufzucht seiner Küken. Wenn der Regen aber früher fällt, kann das vernichtende Auswirkungen auf die Storchkolonie haben: Die Fische verteilen sich, so dass die Vögel keine Nahrung mehr finden, um ihren Nachwuchs zu ernähren. Ein großer Teil des Nationalparks erstreckt sich über die Florida Bay. Dieses marine Ökosystem bietet einen Lebensraum für Manatis, Delfine und Haie. Fischadler patrouillieren aus der Luft über die Bucht. In den dichten Mangroven der Florida Keys lebt eine endemische Unterart der Weißwedelhirsche. Es sind die kleinsten Hirsche Nordamerikas, gerade mal so groß wie ein Schäferhund. Ehemals lebten unzählige Säugetiere im Herzen der Everglades, doch wurden diese von einer eingeschleppten Art fast vollständig ausgelöscht: Tigerpythons wurden von Terrarienbesitzern illegal ausgesetzt und verbreiten sich nun ohne natürliche Feinde unaufhaltsam. Dabei verursachen sie katastrophale Schäden in den Tierbeständen.

4. Smoky Mountains
Wenn sich langsam der Winter aus den Smoky Mountains zurückzieht, erwachen die ersten der mehr als 1.500 Schwarzbären des Nationalparks. Nirgendwo sonst in den USA leben mehr Bären pro Quadratkilometer als hier. Über die Hälfte von ihnen überwintert in Baumhöhlen, teils 20 Meter über dem Boden. Die Jungen werden mitten im Winter geboren und verbringen ihre ersten Wochen im Schutz der Höhle. Auch die Lichtungen wie Cades Cove locken viele Tiere an. Hier versammeln sich Truthühner, die bei der Paarung mit leuchtenden Hautlappen und glucksenden Lauten ihre Kampfbereitschaft signalisieren. Der Nationalpark wurde 1934 gegründet. Gerade noch rechtzeitig, denn weite Flächen der einstigen Urwälder waren schon komplett gerodet. Heute wachsen hier wieder rund hundert Baumarten, mehr als in Nord- und Mitteleuropa zusammen. Die Smoky Mountains sind der vielfältigste Nationalpark der USA. Die Wälder bieten 100.000 Tier- und Pflanzenarten eine Heimat. Darunter über 30 Salamanderarten wie etwa der urtümliche Schlammteufel, schillernde Kolibris, die im Schwirrflug aus speziell angepassten Blüten Nektar sammeln, und Fische wie der Flussdöbel, der in den kristallklaren Bächen aus Kieselsteinen kleine Burgen für seine Eier baut. Eines der faszinierendsten Naturwunder können die Besucher im Sommer erleben, wenn die Nächte schwülwarm sind. Mit kleinen Laternen werben mehr als ein Dutzend Leuchtkäferarten um Partner. Sie versammeln sich zu Zigtausenden und beginnen synchron zu leuchten. Lichtwellen, die durch den Wald pulsieren, sollen Weibchen in großer Zahl anlocken. All das macht die Smoky Mountains zum meistbesuchten Nationalpark der USA.

http://www.imdb.com/title/tt5489274/
5. Yosemite
Im Winter hängt der Nebel wie ein Schleier über dem vielleicht berühmtesten Tal der Welt, dem Yosemite Valley. Für die Tiere des Nationalparks eine harte Zeit, um an Nahrung zu gelangen. Der Rotluchs hat eine ganz besondere Technik entwickelt, um unter Schnee und Gras Wühlmäuse aufzuspüren. Für den Kojoten hingegen kann es gefährlich werden, wenn sich ein Steinadler für seine Beute interessiert. Mit fast zweieinhalb Metern Spannweite ist der Greifvogel ein ernstzunehmender Gegner. Mit dem Frühling taucht neues Leben im Park auf. Die Rotluchsmutter hat Nachwuchs und zeigt den Kleinen, wie man jagt. Nun werden auch die Schwarzbären wieder aktiv. Nach Monaten des Winterschlafs sind sie ausgehungert und zeigen sich bei der Nahrungssuche äußerst flexibel, weder Fische noch Ameisen sind vor ihnen sicher. Zu den Wahrzeichen des Nationalparks gehören auch die gewaltigen Wasserfälle. Darunter die Yosemite Falls, die zu den höchsten Wasserfällen der Welt gehören. Der Sommer ist eine extrem trockene Zeit. Nicht selten reicht ein Funke, um verheerende Waldbrände zu entfachen. Für die einen ein Fluch, für die uralten Mammutbäume ein Segen. Denn durch die zerstörerische Kraft des Feuers bekommen sie mehr Platz zum Wachsen. Ihre Samen brauchen sogar die Hitze des Feuers, um keimen zu können. Wenn das Jahr zur Neige geht, ist es an der Zeit, Reserven für den Winter anzulegen. Besonders fleißig sind dabei die Pfeifhasen und Murmeltiere. Während der über dreijährigen Dreharbeiten entstanden spannende Tiergeschichten genauso wie atemberaubende Flugaufnahmen der Naturdenkmäler des Yosemite-Nationalparks. Erst aus der Vogelperspektive wird die wahre Größe der weltberühmten Felsformationen des El Capitan oder des Half Dome sichtbar.

http://www.imdb.com/title/tt5489272/
6. Olympic
Im Nordwesten der USA prallt der Pazifik mit besonderer Wucht auf den amerikanischen Kontinent. Hier liegt der Olympic Nationalpark, benannt nach dem über 2428 Meter hohen Mount Olympus. Die Küste des Nationalparks wird von den Naturgewalten geformt. Dank nährstoffreicher Strömungen aus der Tiefsee leben hier die am besten erforschten Orca-Gruppen der Welt, ziehen Seehunde, Seeotter und Seelöwen im Schutz der Tangwälder ihre Jungen auf. Verschiedene Lachsarten wandern zum Laichen in die Flüsse des Olympic Nationalparks. Es ist eine Reise ohne Wiederkehr. Für den Nachwuchs geben sie ihr Leben. Sie sind aber auch die Nahrungsgrundlage von Fischottern und anderen Tieren. Einige der Orcas haben sich hier auf die Jagd auf Lachse spezialisiert – andere hetzen selbst große Meeressäuger wie Grauwalmütter und ihre Kälber in den Tod.

7. Saguaro
Der Saguaro-Nationalpark wurde 1994 zum Schutze der einzigartigen Kakteen gegründet und ist damit der erste Nationalpark, der zum Wohle einer Pflanze errichtet wurde. Besonders spektakulär sind die Wälder aus Kakteen. Erst mit 200 Jahren erreichen die Giganten der Wüste mit knapp 14 Metern ihre volle Größe. Verglichen damit zählt eine weitere Besonderheit des Parks eher zu den Neuankömmlingen: Halsbandpekaris stammen ursprünglich aus Südamerika und fanden erst vor etwa 100 Jahren ihren Weg nach Norden bis nach Arizona. Auf den ersten Blick scheinen sie Wildschweinen sehr ähnlich zu sein, doch sind sie nicht wirklich nah verwandt. Das wahre Geheimnis dieses Nationalparks offenbart erst der Regen: Nach einem feuchten Winter verwandelt sich die Wüste in ein Meer aus Blüten. Die atemberaubenden Bilder werden nur noch von dem Paarungstanz der Veilchenkopfelfen übertroffen. Diese besonders farbenfrohen Kolibris werden im Frühling von dem Duft blühender Bartfäden angelockt. Die felsigen Regionen des Parks sind das Reich der Klapperschlange, die auf den aufgeheizten Steinen Sonne tankt. Dieser faszinierende Bewohner des Saguaro-Nationalparks kann dank seines besonderen Sinnesorgans Wärmestrahlung wahrnehmen und sogar nachts jagen. Dadurch hält er die Anzahl an Ratten und Mäusen gering und schützt die Kakteen somit vor Verbiss. Ein weiteres weltberühmtes Tier nennt den Saguaro-Nationalpark sein Zuhause: Der Roadrunner oder Rennkuckuck läuft mit einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 29 Kilometern pro Stunde durch die Wüste. Eine Wüste voller Leben – das Land der Riesenkakteen.

http://www.imdb.com/title/tt5489284/
8. Das Tor zur Arktis (Gates Of The Arctic)
Das Tor zur Arktis Nordalaska, eine Region menschenleer und unzugänglich wie kaum ein anderes Gebiet der Erde. In den Bergen der Brooks Range liegt der Gates of the Arctic Nationalpark – keine Häuser, keine Straßen, nicht einmal Wanderwege gibt es. Gerade einmal 1.000 Besucher pro Jahr verirren sich hier her. Hier ist man tatsächlich in der Wildnis – riesige Karibu-Herden ziehen über tausende Kilometer zu ihren Weidegründen und kreuzen mit ihren Kälbern eisige Flüsse, Moschusochsen ertragen sowohl arktische Kälte als auch die Invasion der Mücken, Arktische Ziesel und Eisfrösche lassen sich während ihres Winterschlafs sogar fast einfrieren. Grizzlybären leben so ungestört wie sonst nirgends, Nahrung für sie ist allerdings knapp und weit verteilt. Sie sind ununterbrochen auf der Suche und beanspruchen riesige Gebiete. Nur an wenigen Stellen versammeln sich im Spätsommer einige Bären, um Lachse zu fangen.

Eine interessante Dokumentation, welche zu den großen Nationalparks Amerikas führt. Dabei beschreibt sie diese recht allumfassend und daher nicht wirklich tiefgreifend. Wie auch, innerhalb einer 45-minütigen Episode? Daher wünscht man sich oft, die Kamera würde bei dem einen oder anderen Tier oder Naturwunder länger am Ball bleiben, was aber leider nur selten der Fall ist. So bietet die Dokumentation in ihrer Gesamtheit zwar ein wunderschönes Bild von Amerikas Naturparks, aber eben auch ein sehr oberflächliches. Immerhin passen die fotografierten Einstellungen, Erzählstimme und musikalische Untermalung gut in das Konzept, welches sich schon beinahe mit denen der BBC messen lassen kann.

8/10

Montag, 4. April 2016

Magie der Moore (2015)

http://www.imdb.com/title/tt4895820/

Kaum ein anderer Lebensraum ist so geheimnisvoll wie das Moor. Dieses über mehrere Jahrhunderte entstandene Biotop birgt mit seiner vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt zahlreiche Mysterien, die es schon immer mit einer ganz eigenen Wirkung versehen haben. Als schwer zu greifender Übergangsraum zwischen Land, Wasser und Wald bieten Moore nicht nur kleinen, an die besonderen Bedingungen angepassten Tieren eine Heimat, sondern locken gar auch größere Arten wie Wölfe und Bären an, die in der Abgeschiedenheit der außergewöhnlichen Landschaft auf Beutezug gehen. Der Naturfilmer Jan Haft hat es sich mit seiner Dokumentation zur Aufgabe gemacht, die Magie dieser prachtvollen Orte zu unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten einzufangen, um nicht zuletzt auch auf die Dringlichkeit aufmerksam zu machen, die im Verlauf der Jahre immer weiter geschrumpften Lebensräume zu bewahren.

Nach "Das grüne Wunder - Unser Wald" kommt nun die neue Dokumentation von Regisseur Jan Haft und dieses Mal führt der Regisseur an einen seiner Lieblingsorte: das Moor. "Magie der Moore" vermittelt dabei eindrucksvolle und faszinierende Informationen, indem sie diese durch eindrucksvolle Bilder, stimmige Musik und die beruhigende, sanftmütige Erzählerstimme von Axel Milberg übermittelt. Leider sind die Aufnahmen im Moor sehr eintönig, obwohl sie gleichwohl gelungen sind. Auch der Schnitt und die Reihenfolge der einzelnen Unterthemen sind etwas zu chaotisch geordnet. Es fällt wirklich schwer, bei dieser Dokumentation den Überblick über die gegebenen Informationen zu behalten, obwohl man wirklich merkt, dass Regisseur Jan Haft das Thema Moor fasziniert. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Doku aus unglaublich vielen Zeitlupenaufnahmen besteht. Das ist grundsätzlich nichts Schlimmes, doch wenn man es schafft, zehn Minuten zusätzliche Filmzeit damit zu schinden immer und immer wieder das Gleiche zu zeigen, dann hat man irgendwas falsch gemacht, besonders dann, wenn man laut eigenen Aussagen 250 Stunden Rohmaterial gefilmt hat. Die am Ende übermittelte, kritische Botschaft wirkt in ihrer Übertragung sehr gewollt, sodass man nicht das Gefühl hat, dass die Dokumentation für sich selbst spräche. Trotz Jan Hafts sichtlicher Faszination für das Moor schafft es damit diese fünfjährige Produktion nicht, einen wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Das ist etwas schade, denn hier liegt es scheinbar nicht an den teils wunderbaren Aufnahmen, sondern eher an den Arbeiten in der Post-Produktion.

7/10

Freitag, 8. Januar 2016

Atlantic: The Wildest Ocean On Earth - Wilder Atlantik: Ozean der Extreme (2015)

http://www.imdb.com/title/tt4903642/

Dreiteilige BBC-Dokumentation über den größten, wildesten und extremsten Ozean der Erde - den Atlantik. Der Atlantik steckt voller Gegensätze: Er erstreckt sich über 100 Millionen Quadratkilometer - von der Arktis bis zur Antarktis, von tropischen Riffen bis in geheimnisvolle Tiefen. Er gebiert Stürme, die Tausende Kilometer weit reichen. Gewaltige Meeresströmungen liefern Wärme und Nährstoffe, Unterwassergebirge bieten unerwartete Lebensräume und auf unzähligen Inseln hat eine faszinierende Vielfalt von Tieren ihren Platz gefunden. Doch wer hier überleben will, muss einiges aushalten: Bittere Kälte, brütende Hitze, gierige Räuber und schwere Stürme machen den Bewohnern des Atlantiks das Leben schwer. Denn die Schätze dieses ungewöhnlichen Ozeans haben ihren Preis. 

http://www.imdb.com/title/tt4929586/ 
1. Strom des Lebens (Life Stream)
In Europas Westen liegt ein Meer, das von Extremen beherrscht wird. Hier finden Giganten ein Schlaraffenland, kämpfen Menschen mit gefährlich hohen Wellen, hier brauen sich lebensbedrohliche Stürme zusammen und finden seltene Tiere Schutz und Nahrung. Alljährlich ereignet sich im Winter vor der Küste Nordnorwegens ein Naturspektakel: Milliarden von Heringen kommen zusammen, um zu laichen. Ein Schlaraffenland für viele Tiere, die sich von den Fischen ernähren. Eine Buckelwalkuh ist extra 4000 Kilometer mit ihrem jungen Kalb quer durch den Atlantik gezogen, um an dem großen Fressen teilzuhaben. Sie hat dabei ein ozeanisches Transportmittel genutzt: den Golfstrom – einer der wärmsten und mächtigsten Ströme der Weltmeere. In der Karibik kommt er, getrieben von den Passatwinden, in Gang und lädt sich in den flachen Gewässern rings um die Inseln mit Sonnenwärme auf. Die Dimensionen sind gewaltig: Jede Sekunde gelangt Wärme, die einer Milliarde Megawatt entspricht, aus der Karibik bis in den Nordwestatlantik – mehr als das 2000fache der gesamten Kraftwerksleistung Europas. Nicht nur die Wale nutzen das gigantische Förderband, auch Fächerfische, Lederschildröten, Thunfische und Delfine reisen energiesparend ein Stück weit mit. Ihr Ziel sind stets nahrungsreiche Regionen wie die Ostküste Kanadas oder die Westküsten der Britischen Inseln. Durch Strömungsturbulenzen und starke Winde – werden massenweise Nährpartikel aus der Tiefsee in obere Wasserschichten transportiert. Auch der Mensch profitiert vom Golfstrom. Auf der Höhe von Neufundland wechselt die Meeresströmung ihren Kurs von Nord nach Ost – eine Folge der Erdumdrehungskraft. Ideal für die Händler, die nach der Entdeckung Amerikas Waren von der Neuen in die Alte Welt transportierten. Doch bringt der Golfstrom auch Tod und Zerstörung. Die durch ihn entfachten Westwinde bauen oft im Nordatlantik haushohe Wellen auf, die Schiffe der vielen Atlantikfischer sind ihnen völlig ausgeliefert. Auf dem stürmischen Nordatlantik ist jede Fangfahrt eine Herausforderung und oft ein Spiel mit dem Leben. Der Film welche enorme Wirkung der Golfstrom auf den gesamten Nordatlantik hat. Ohne ihn wäre er nicht das, was er ist: das nährstoffreichste und zugleich wildeste Meer der Welt. - 9/10


http://www.imdb.com/title/tt4929592/
2. Hitze und Hurrikans (Mountains Of The Deep)
In Europas Westen liegt ein Meer, das von Extremen beherrscht wird. Hier finden Giganten ein Schlaraffenland, kämpfen Menschen mit gefährlich hohen Wellen, hier brauen sich lebensbedrohliche Stürme zusammen und finden seltene Tiere Schutz. In der Karibik liegt das Sonnenparadies des Atlantiks. In Korallenriffen, Seegraswiesen und Mangrovenwäldern entwickelt sich üppiges Leben. Unzählige Fische haben hier ihre Kinderstuben, seltene Kolosse wie die Manati finden alles, was sie zum Leben brauchen, und Atlantische Fleckendelfine bringen ihre Jungen zur Welt. Der Februar ist der kühlste Monat in der Karibik, doch auch schon da ist das Wasser 23 Grad warm. Von Monat zu Monat aber wird es heißer – die Macht der Sonne wird immer stärker, immer gnadenloser. Im Juli ist die Sonne bereits so intensiv – und mit ihr die UV-Strahlung – dass einige Korallen ihre hitzeempfindlichen Algen abstoßen müssen, die sie normalerweise mit Nährstoffen versorgen. Einige strahlen als eine Art Sonnenschutz Licht ab – doch das können längst nicht alle Korallen. Viele Tiere suchen Schutz im Schatten 5000 Kilometer entfernt bahnt sich jetzt eine Katastrophe an. Heiße Winde aus der Sahara wehen hinaus auf den offenen Atlantik und sorgen dafür, dass enorme Mengen an Wasserdampf aufsteigen. Wolken bilden sich, das Wasser kondensiert und setzt dabei enorme Mengen an Wärmeenergie frei. Riesige Wolkenwirbel drehen sich über dem Atlantik, brausen immer weiter gen Westen und wachsen mit jedem Kilometer: Ein Hurrikan entsteht. Hat er schließlich die Karibik erreicht, kann er an einem Tag so viel Energie entladen wie bei der Explosion von 640.000 Atombomben vom Typ Hiroshima freigesetzt würde – und all die Energie stammt nur aus der Verwandlung von Dampf in Wasser. Zurück bleiben völlig zerstörte Orte, überflutete Küsten – und im Meer abgebrochene Korallenstöcke, verschlammte Mangrovenwälder, auseinandergerissene Delfinfamilien. Doch im Tropischen Atlantik hat sich das Leben an diese Naturgewalten angepasst. Das verzweigte Dickicht der Mangrovenwurzeln schützt nicht nur Küsten, sondern bietet unzähligen Tieren einen Schutzhafen während des Sturms. Wellen und Wind sorgen dafür, dass sich die Sämlinge dieser amphibischen Bäume verbreiten. Und bei den Delfinen gibt es nach Hurrikanen oft einen Babyboom. Wer im Atlantik zuhause ist, muss lernen, in beidem zurechtzukommen: im Paradies ebenso wie in der Hölle – den beiden Extremen in ein und demselben Ozean. - 8/10


http://www.imdb.com/title/tt4929590/
3. Berge der Tiefsee (From Heaven To Hell)
In Europas Westen liegt ein Meer, das von Extremen beherrscht wird. Hier finden Giganten ein Schlaraffenland, kämpfen Menschen mit gefährlich hohen Wellen, hier brauen sich lebensbedrohliche Stürme zusammen und finden seltene Tiere Schutz. Mitten im Atlantik, weitab von jeder Küste, erstreckt sich eine Wasserwüste. Hier wachsen keine Pflanzen, bilden sich keine Korallen – es gibt weit und breit kein Lebenszeichen. Doch dann tauchen an manchen Orten wie aus dem Nichts riesige Fischschwärme auf – und mit ihnen ihre Räuber: zum Beispiel Delfine. Die intelligenten Tiere bilden Teams, um die Beute zusammenzutreiben und leichter zu fangen. Geht man Hochseeoasen wie dieser auf den Grund, stößt man nahezu immer auf Unterwasserberge. Ihre Geschichte beginnt vor 16 Millionen Jahren. Einst waren Amerika und Eurasien vereint. Als ihre Kontinentalplatten auseinanderdrifteten, bildete sich ein gewaltiger Spalt, der bis heute auseinanderstrebt. Meereswasser ergoss sich in die Lücke – und der Atlantik, das jüngste Meer der Erdgeschichte, war geboren. Magma quoll aus dem Riss im Erdmantel empor und formte das längste Gebirge der Welt: den Mittelatlantischen Rücken. 16.000 Kilometer erstreckt er sich von der Arktis bis in die Antarktis. Mancherorts erhebt sich die Gebirgskette bis über das Wasser: Island, die Azoren, Ascension oder Fernando de Noronha vor Brasilien sind sichtbare Beispiele. Ihnen allen ist eins gemeinsam: An ihren unterseeischen Bergflanken staut sich das Wasser, wird nach oben gepresst und damit die Nährstoffe der Tiefsee. Die wiederum ernähren all die Tiere, die nicht in die Tiefen tauchen können, und sorgen an den Berghängen für eine reiche Meeresvielfalt. Für das Leben an Land spielen das Alter und Lage der Inseln eine Rolle: Ascension, noch jung und mitten im Meer, bot vor dessen Kolonialisierung gerade mal einem einzigen größeren Landtier einen Lebensraum: der Ascension-Krabbe. Unermüdlich wandern Heerscharen dieser Krustentiere jedes Jahr kilometerweit ans Meer, um ihre Eier zu legen. Auf Fernando de Noronha dagegen herrscht üppiges Grün und tausende Meeresvögel brüten dort. Dank der Nähe zu Brasilien konnten Samen und Vögel sich hier gut einnisten. Nirgendwo aber ist der Nahrungsreichtum so unermesslich wie rund um Südgeorgien, mitten im sturmumtosten Südatlantik. Auf Südgeorgien brüten die größten Pinguinkolonien der Welt, bringen 90 Prozent der Weltpopulation an Südlichen Mähnenrobben ihre Jungen zur Welt. Hier zeigt sich, wie Berge, die aus dem Feuer geboren wurden, die Wasserwelt verwandeln – von einer Wüste in eine Oase. Und all das dank jener gewaltigen geologischen Kräfte, die einst auch ihn entstehen ließen: den Atlantik, den Ozean der Extreme. - 7,5/10