Freitag, 3. Juli 2015

Dolphins: Spy In The Pod - Delfine hautnah (2014)

http://www.imdb.com/title/tt3664416/
Delfine gehören zu den sozialsten und verspieltesten Tieren auf unserem Planeten. Sie entwickeln starke Familien- und Gruppenbeziehungen und arbeiten bei der Nahrungssuche oft mit anderen Arten zusammen. Mit speziell entwickelten Kameras und Robotern sowie neuster Technologie ermöglicht es die zweiteilige Doku-Serie, die geheime Welt der Delfine hautnah kennenzulernen. Die preisgekrönten Naturfilmer der BBC zeigen in einer außergewöhnlichen Bildsprache überraschende und unerwartete Momente im Leben der Meeressäuger. Dabei werden ihr außergewöhnliches Verhalten und ihre Überlebenstechniken verständlich gemacht. Entstanden ist dabei ein intimes und wunderschönes Naturporträt, welches auch voller komischer Momente ist. Den Delfinen auf der Spur mit lebensechten Robotern! Das Meer ist voll von seltsamen Kreaturen - keine seltsamer als diese lebensechten Roboter, die mit speziell entwickelten Kameras ausgerüstet sind. Jedes ferngesteuerte Schwimm-Modell ist mit HD-Kameras ausgestattet, um einzigartige Aufnahmen der Meeressäuger zu erfassen. Was wie ein bunter Fisch, Tintenfisch, eine Riesenmuschel oder Schildkröte aussieht, hat in seinem Herzen eine Hightech-Ausrüstung. Speziell für die Doku-Serie wurden sogar motorisierte Modell-Delphine entwickelt, so realistisch, dass die echten Tiere sie in ihre Familiengruppe aufgenommen haben.

http://www.imdb.com/title/tt3680036/
1. Dreamteams
Man kennt sie als Fernsehstars und Entertainer in Delfinarien: Delfine gehören zu den beliebtesten und bekanntesten Tieren der Welt. Doch unser Wissen stammt größtenteils von Tieren in Gefangenschaft. Wie leben Delfine in den Weiten der Ozeane? Was macht ihren Erfolg aus? Um ihre Geheimnisse zu entschlüsseln, setzt der britische Filmproduzent John Downer eine ganze Menagerie kleiner Spione auf die Delfine an: Ferngesteuerte Kameraroboter, gut getarnt als Meerestiere – von einer Schildkröte über Nautilus, Thunfisch und Rochen bis hin zu einer Kamera, die aussieht wie ein kleiner Delfin. Ihre Verkleidung ist so perfekt, dass manche Fische sie zum Fressen gerne mögen. Delfine fallen auf die Verkleidung nicht herein. Ihr Echolot verrät ihnen, dass in den Tiergehäusen nichts Fressbares steckt: Sie senden dazu Ultraschallaute aus und machen sich ein perfektes Bild von deren Echos. Doch sie erkennen ebenso rasch, dass von den tierischen Agenten keine Gefahr ausgeht, und lassen sie vertrauensvoll an sich heran. Ein Tümmlerweibchen führt sogar ihr gerade geborenes Jungtier vor. Die Kameraspione dokumentieren, wie der junge Delfin seine ersten Erfahrungen mit einem Stachelrochen macht und wie er probiert, per Ultraschall Fische unter dem Sand zu orten. Er lebt und lernt wohlbehütet im Schoß seiner großen Familie – einem starken Team. Es beschützt ihn vor aufdringlichen Männchen und treibt Stachelmakrelen so geschickt zusammen, dass die einzelnen Delfine nur noch abzusahnen brauchen. Je nach Region entwickeln Tümmler ganz unterschiedliche Jagdmethoden und setzen dabei vor allem auf Teamarbeit: Vor Südflorida etwa formt ein Delfin Ringe aus Schlamm, seine Kumpanen versammeln sich ringsum und fangen die daraus flüchtenden Fische einfach auf. Die Kameraspione begleiten ihre Zielobjekte allerdings nicht nur durch den Ernst des Lebens: Mehr als wahrscheinlich jedes andere wildlebende Tier lieben es Delfine, sich aus purer Lebenslust die Zeit mit Spielen und Springen zu vertreiben. Eine Schule junger Tümmler etwa kommt regelmäßig vor Südafrikas Küste zusammen, um zu surfen. Und beim Springen avancieren manche zu echten Akrobaten. Die Spitzenkönner der Meere aber sind Spinner-Delfine – vom englischen Wort „to spin“, drehen. Sie schießen aus dem Wasser und vollführen bis zu siebenfache Schrauben. Die Kameraspione filmen ihr Verhalten inmitten einer Megaschule aus über 3000 Tieren – die größten Delfinansammlungen weltweit. Aussicht auf große Fischschwärme bringen sie zusammen, aber sie nutzen die Zeit auch für die Partnersuche – nach Art der Delfine mit einem Fable für die freie Liebe. Während des Filmens erlebt sogar einer der Kameradelfine eine ganz persönliche Romanze. - 8,5/10

http://www.imdb.com/title/tt3681510/
2. Freundschaften
Ein junger Delfin hat gerade seine Mutterfamilie verlassen. Er fühlt sich sehr allein und sucht dringend einen Freund. Da trifft er auf einen, der ihm ähnlich sieht – und doch ist er irgendwie anders. Was er nicht weiß: der Fremde ist ein Spion – eine Kamera im Delfingewand, angesetzt darauf, das geheime Leben ihrer echten Artgenossen zu erkunden. Nach bewährtem Muster setzt der britische Filmproduzent John Downer ferngesteuerte Kameraroboter ein, die täuschend echt Tieren nachempfunden sind: Kugelfische, Schildkröten, Thunfische und Babydelfine. Sie kommen den Delfinen so nah wie nie zuvor und sehen sie aus bislang völlig ungewohntem Blickwinkel. Während einige Kameraroboter dem jungen Tümmler an der Schwanzflosse bleiben und ihn auf seiner Suche nach Freunden verfolgen, mischen sich weitere Kameraspione unter andere Delfinarten. Sie beobachten etwa, wie eine große Gruppe Gemeiner Delfine vor Südafrika in die größte Fischwanderung der Welt gerät und wie genau die Tiere ihre Jagd auf die Sardinen koordinieren. Andere machen sich ein Bild davon, wie Orcas, die größten Delfine der Welt, funktionieren. Einige leben sesshaft, bleiben ihr Leben lang zusammen und spezialisieren sich auf Fisch. Andere sind Nomaden, wechseln innerhalb der Gruppen und jagen ausschließlich Säugetiere. Auch dabei entwickeln sie unterschiedlichste Strategien: Vor British Columbia schleichen sich manche stumm von unten an kleinere Delfine heran und nutzen das Überraschungsmoment. Vor Patagonien treiben Orcas dagegen Seelöwenjungen an den Strand, stets dem Risiko ausgesetzt, mit ihren über sechs Tonnen schweren Körpern zu stranden. Nicht zu stranden, darauf müssen auch die Großen Tümmler in einer Flussmündung von South Carolina achten. Sie haben sich darauf spezialisiert, Fische ans Ufer zu treiben, um sie dann dort aufzusammeln. Das gelingt den geschickten Delfinen aber nur im Team – ein Grund, warum die meisten Delfine immer darauf aus sind, Verbündete zu finden. Das Problem hat auch der junge Tümmler. Die Kameraspione erleben mit, wie er sich mit einem Buckeldelfin einlässt. Aber wirklich glücklich wird er damit nicht, der andere spricht nicht seine Sprache. Mit einem geschickten Trick schmeichelt er sich schließlich in eine Junggesellengruppe ein. Schließlich findet er sogar ein Weibchen und – was unter den polygamen Delfinen mit vielen Partnerwechseln noch viel wichtiger ist – einen Freund fürs Leben. Als er sich gerade von den Delfinen zurückziehen will, erlebt der Kalmar-Spion, dass eine gute Tarnung auch ihre Schattenseiten hat. Ein Zackenbarsch verwechselt ihn mit einem Kalmar. Doch der Kameraspion führt seinen Auftrag getreulich aus – und filmt bis zum bitteren Ende. - 8,5/10

Eine ansprechende Hintergrundmusik, eine ansprechende Stimme, schön fotographiert... kurzum: mit seiner zweiteiligen Dokumentation wird John Downer erneut seinem Anspruch gerecht: Durch den Einsatz seiner schon legendären Spionagekameras im Tiergewand führt er den Zuschauer in die Welt der Delfine, wie der sie so noch nicht gesehen hat. Allein die gebauten Gefährte, die zum Einsatz kommen, um die liebenswerten Meeressäuger zu filmen sind grandios - und die Aufnahmen sprechen eine klare Sprache: so hat man Delfine noch nie gesehen. Ein neuer Höhepunkt in einer großartigen Reihe echt tierischer Spionagegeschichten.

8,5/10